Über Nochmaaal

Kinder werden gefördert

Die Filme von”Nochmaaal” erzählen einfache und nette Geschichten. Die Sprache ist kindgerecht und das Erzähltempo angepasst. Die Kinder können den Geschichten gut folgen, denn alle Filme sind immer kurze, meist abgeschlossene Episoden. Die Kinder haben Spaß beim anschauen und ganz nebenbei lernen sie auch noch was, denn lernen geht immer besser, wenn man gleichzeitig unterhalten wird und Freude hat. So fördern die Filme ganz nebenbei die Entwicklung der Kinder.

Nochmaaal kann man mit ruhigem Gewissen zeigen – Eltern werden entlastet

Manchmal ist der Fernseher ein willkommener Babysitter, um Kinder kurzfristig zu beschäftigen oder sie einfach abzulenken. Dank Smartphone oder Tablet geht das auch unterwegs. Solange man darauf achtet, dass zum einen die Inhalte zum Alter und Entwicklungsstadium der Kinder passen, und man das zum anderen zeitlich beschränkt, spricht auch nichts dagegen. Die Filme von Nochmaaal bieten beides: Inhalte, die speziell für Kleinkinder konzipiert sind auch pädagogischen Nutzen mitbringen. Und durch die kurzen Episoden auch die Möglichkeit einer einfachen zeitlichen Begrenzung. 

Ein festgelegte Zeit oder Anzahl von Filmen am Tag, kann die Eltern entlasten und ihnen ein bisschen Zeit für sich verschaffen.

Reale Filme statt Animationen

Nochmaaal – das sind reale, echte Filme für Kleinkinder

Echte Filme zeigen echte Menschen, Orte, Maschinen und Tiere, was den Kindern helfen kann, die Welt um sie herum besser zu erfassen und zu verstehen. Dies trägt zur Entwicklung ihres Verständnisses für die Realität bei. Die Kinder können sich leichter mit echten Darstellern identifizieren als mit animierten Figuren und so Emotionen, Handlungen und soziale Interaktionen in realen Filmen besser nachvollziehen und daraus lernen. Animierte Filme neigen oft zu übertriebener Geschwindigkeit und eher aufregenden Erzählformen, die die Kleinkinder überfordern. Filme aus der Realität in angepasstem Erzähltempo, mit wenig komplexen Handlungen und einfachen Problemlösungen regen die Kinder dazu an, ihre kognitiven Fähigkeiten zu entwickeln. Sie können reale Situationen beobachten und daraus lernen, wie Menschen in verschiedenen Situationen handeln.

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Nochmaaal ist besser als Fernsehen
Das Kinderfernsehen ist vielfältig und voller verlockender Angebote. Lineares Fernsehen folgt einem festen Programmplan und bietet nicht die individuelle Anpassung, die für die Entwicklung von Kleinkindern wichtig ist. Kleinkinder haben jedoch unterschiedliche Interessen und Lerngeschwindigkeiten, die nicht durch eine allgemeine TV-Ausstrahlung abgedeckt werden. Schnellen Schnitte, laute Werbung und die Vielzahl von Inhalten können ihre Aufmerksamkeitsspanne beeinträchtigen, sie leicht überstimulieren und ihre sensorische Verarbeitung überfordern. 

Zudem besteht die Gefahr, dass Kinder zu viel Zeit vor dem Fernseher verbringen und dadurch wichtige Erfahrungen in der realen Welt verpassen. Spielen, soziale Interaktionen und körperliche Aktivitäten sind für ihre ganzheitliche Entwicklung wesentlich. Nochmaaal bietet durch klare Struktur und die kurzen, werbefreien Einheiten eine einfache Möglichkeit die Medienzeit zu begrenzen.

Interview mit Ralf Herrmann über Nochmaaal

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Wie kam es zu der Reihe „Nochmaaal“?

Es war 2004, mein Sohn war knapp über 2 Jahre alt. Wir lungerten an einem verregneten Samstag Nachmittag gemütlich auf dem Sofa rum und sahen im Fernsehen eine Sendung über irgendeine große Baustelle. Für die in solchen Berichten üblichen 20 Sekunden wurde ein großer Bagger gezeigt. 

Da war es mit der gemütlichen Ruhe erstmal vorbei. Der Junge wollte nur noch den Bagger sehen. Ich würde sagen, das ist für einen zweijährigen eine natürliche Reaktion, so eine Art natürliches Recht – nach Herzenslust Bagger anschauen (oder Traktoren oder Kühe oder Feuerwehrautos). Kinder sind einfach neugierig. Was macht der Bagger da? Wohin fährt die Feuerwehr? Was frisst die Kuh? Geh mal mit einem kleinen Kind an einer Baustelle vorbei, an der gerade ein Bagger oder was ähnlich großes am machen ist. Dann hilft nur Gewalt, um weiterzukommen.

Also, dem Kind zu erklären, dass das mit dem Fernsehen so nicht funktioniert, war nicht einfach.

Aber ich habe sofort im Internet nach der DVD gesucht, auf der Kinder Bagger anschauen können – so lange und so viel sie wollen.

Und?! Genau! Ich habe nicht schlecht gestaunt: sowas gab es nicht!

Die Produktion von Filmen ist ja mein Geschäft und so entstand die Idee, dies selbst zu machen. Also haben wir angefangen zu entwickeln und zu produzieren und daraus entstand die Reihe mit dem Titel „Nochmaaal“. 2005 kamen mit „Auf dem Bauernhof“ und „Auf der Baustelle“ die ersten beiden Titel auf den Markt. Damals noch mit „Yoschi, dem Yeti“ als Erzähler. Ab 2012 kamen dann nach und nach die anderen Folgen auf den Markt. Mit diesen neuen Folgen ging Yoshi in Rente und ein gewisser Emil übernahm den Job.

Wieso heisst die Reihe „Nochmaaal“?

Wer Kinder hat oder schon Kinder beobachtet hat, weiss das sofort. Es gibt eine Alter – und das zieht sich über einen Zeitraum, wenn die so 2,5 bis 3,5 Jahre sind, da wollen Kinder alles „nochmaaaal“. Nochmal hoch geworfen werden, nochmal gekitzelt werden, nochmal rutschen. Und eben auch „Nochmaaal“ etwas anschauen, was ihnen gefallen hat. Kinder lieben Wiederholungen. So kamen wir auf den Namen. Dazu bietet das Medium DVD die Möglichkeit, das auch technisch umzusetzen. Am Ende jedes Filmes erscheint Emil der Igel und fragt „Nochmaaaal?“. Auf Knopfdruck wird der Film wiederholt. Das verstehen und nutzen auch kleine Kinder. Bei anderen Umsetzungen gibt es das leider nicht. Also im iBook oder bei den Streamingformaten, wie Amazon und iTunes (VoD). Da müssen die Kinder das von Hand neu starten. Die Ursprungsidee ist aber noch da, „Nochmaaal“ bleibt ein treffender Titel. Und er ist ja auch sehr einprägsam und nicht weniger wahr!

Was zeichnet die Reihe aus?

Das Gehirn von Kindern muss sich entwickeln. Sehr viele Dinge müssen sie erst lernen. Dazu gehört eben auch Medienkompetenz. Das fängt schon mit so etwas für uns einfachem, wie Schnitte im Film und Zeitsprünge an. Stell dir vor: Ein Mann liegt im Bett, das Handy klingelt, er öffnet die Augen und schaut entsetzt – Schnitt –  er rennt hektisch und halb angezogen aus der Haustür.

Wir als Erwachsene wissen automatisch – er ist aufgestanden, hat sich angezogen, vielleicht hastig einen Kaffee getrunken, hat Schuhe angezogen und die Jacke und ist die Treppe runter. Muss man uns nicht zeigen, wir denken gar nicht darüber nach. Und wir antizipieren, dass er wohl verschlafen und etwas wichtiges verpasst hat. Das alles verstehen Kinder nicht von selbst. Die Filme der Reihe „Nochmaaal“ versuchen so gut wie möglich, dies zu berücksichtigen. Jeder Sprung in Ort und Zeit und vor allem auch jeder unsichtbare Entwicklungsschritt in der Handlung muss verhindert und im Zweifel erklärt werden. Das ist recht einfach bei Themen wie Bauernhof und auch Baustelle. Aber zum Beispiel bei „Feuerwehr“, „Polizei“ und „In der Luft“ wird das schwierig, weil oft lange Wege zurückgelegt und aufwendige und langwierige Dinge passieren. Wenn solche Sprünge genutzt werden müssen, damit die Filme zeitlich im Rahmen bleiben, dann müssen sie immer auch erklärt werden. „Jetzt sind wir schon da und da….“ oder ähnlich.

Was sagst Du Eltern, die nach den Vorteilen von „Nochmaaal“ fragen?

Es gibt eine intensive Diskussion, ob man und wenn ja ab welchem Alter man Kinder mit Medien konfrontieren soll. Je später und je weniger, desto besser, das ist die landläufige Meinung.

Es ist mit Sicherheit sehr schlecht für die Entwicklung eines Kindes, wenn es von klein auf – und ich rede von einem Alter ab 2 Jahren – Stundenlang vor dem Fernseher geparkt wird und sich unkontrolliert TV-Kinderprogramm anschaut. Das ist unstrittig. Aber es gibt durchaus geeignete Inhalte. Sandmännchen, Maus usw. Jeweils nach dem passenden Alter ausgewählt und sehr dosiert geschaut – ohne das es eine Selbstverständlichkeit wird – ist dagegen nichts zu sagen, denke ich. 10min am Tag, dann vielleicht irgendwann 30min.

Und ganz ehrlich: Welche Mutter hat sich nicht mal eine Viertelstunde für sich gewünscht, in der das Kind beschäftigt ist – und sei es nur um mal die Wäsche aufzuhängen. „Nochmaaal“ bietet eine Sicherheit für die Eltern. Das Kind schaut in einem geschlossenen Kosmos Filme, die geeignet sind. 

Das Kind mal 10min vor dem Fernseher  zu parken, ist schon ok. Wie immer eine Frage der Dosis und des Inhalts. Wir liefern das gute Gewissen quasi mit.

Was unterscheidet Nochmaaal von anderen Kinderangeboten?

Die Reihe bzw. die Filme werden von der Struktur ab und an mit der „Sendung mit der Maus“ verglichen. Dazu gleich vorweg: Die Maus ist der Goldstandard. In der Tat versuchen wir uns aber auf ähnlichem Gebiet – so wie z.T. auch Löwenzahn. Es geht darum, Dinge des täglichen Lebens verständlich zu erzählen, so dass die kleinen Zuschauer Spass haben aber immer auch was lernen. Der große Unterschied liegt in der Struktur: Maus und Löwenzahn erzählen ein Thema in einem, vielleicht zwei Filmen. Dazu gibt es innerhalb der Sendung passende Mausgeschichten und andere Rahmenhandlungen. „Nochmaaal“ erzählt ein Thema sehr ausführlich und unter Berücksichtigung der verschiedensten Aspekte. Es gibt pro Thema mindestens 10 bis über 20 Filme, alle zwischen vier und zehn Minuten! Die Filme sind immer in Themenblöcken zusammengefasst und manchmal erzählen sie einen Ablauf auch in mehreren Filmen. Ein Beispiel wäre der Bau eines Hauses. Ein Film Baggern, ein Film Fundament giessen, ein Film mauern usw.

Hier können sich die Kinder richtig austoben.

Auf Youtube und im Fernsehen laufen hauptsächlich Animationen für die Altersgruppe - ist das nicht eine große Konkurrenz?

Ohne Frage. Einerseits nutzen wir YouTube selbst als Werbeplattform für unsere Produkte. Andererseits gibt es natürlich extrem viel andere Filme für diese Altersgruppe. Es gibt mehrere große „Aber“: Erstens, man weiss nie, was wirklich in diesen Filmen passiert. Verantwortungsbewusste Eltern müssen eigentlich alles vorab erst einmal alleine anschauen. Zweitens, die schiere Menge macht die Auswahl nicht einfacher. Drittens, die wenigstens Sachen sind vernünftig für Kinder aufbereitet. Und viertens: Der Großteil der Kinder Kanäle, die es so gibt, haben – wie in der Frage schon angeführt – fast ausschliesslich quitschbunte Animationen in Angebot. Ich will nicht sagen, dass das schlecht ist, im Gegenteil, Kinder lieben das. Aber, wir setzen uns eben damit ab, das wir „reales“ Leben zeigen, kindgerecht aufbereitet und manchmal mit Humor Und das lieben Kinder eben auch. Ich betrachte „Nochmaaal“ sozusagen als das Holzspielzeug unter den Kindervideos.